In den Anfängen des 19. Jahrhunderts begann das Turnen auf Betreiben des "Turnvaters" Friedrich Ludwig Jahn eine allgemeine Volksangelegenheit zu werden. Unter dem allseits bekannten Motto des vierfachen "F" (Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei) sollte die Volks- und Wehrkraft durch Turnen gehoben werden. Seit 1860 fanden regelmäßige, deutsche Turnfeste statt. Jedoch war es noch ein weiter Weg, bis das Turnen auch in die ländlichen Dörfer einzog.
Am 01.05.1909 war es jedoch in Sulzbach soweit. An diesem Tag fanden sich in Sulzbach 21 Männer zusammen, die die Werte und Ideale des Turnens erkannt hatten und bereit waren, einen Verein gründen, welcher zum damaligen Zeitpunkt den Namen Turnverein Sulzbach am Kocher erhielt.
Der §1 der ersten Satzung besagte, dass der Turnverein eine Gesellschaft von Männern und Jünglingen jeden Standes ist der zum Zweck hat, Körper und Geist zu stärken, die Sittlichkeit zu fördern und der geselligen Unterhaltung zu dienen.
In insgesamt 16 Paragraphen wurden die Rechte und Pflichten der Mitglieder niedergeschrieben, darunter folgten die Unterschriften der 21 Gründungsmitglieder.
Der 1. Vorsitzende wurde Friedrich Storz, Kassier Heinrich Schneider, Turnwart Karl Ziegelbauer, Ausschussmitglied Peter Hägele.
Mit Beginn des 1. Weltkrieges (1914 - 1918) ruhte der Turnbetrieb, da die aktiven Turner einberufen wurden. Im Jahr 1920 nahm Oberturnwart Karl Ziegelbauer auf Drängen der Jugend den Turnbetrieb wieder auf, dem sich auch viele alte Mitglieder wieder anschlossen. Ihre Namen sind in der Mitgliederliste vom 17.06.1920 verzeichnet:
Robert Abele, P. Dieterich, G. Fritz, Friedrich Gaiser, Fr. Gaiser, Wilhelm Hägele, Alfred Hinderer, Heinrich Hinderer, Karl Hinderer, Georg Hofmann, Johann Hübler, Carl Immel, G. Knödler, Karl Knödler, Georg Koppenhöfer, Fr. Lillich, Ludwig Maier, Karl Munz, Ferdinand Ranalder, J. Schreier, Heinrich Schneider, G. Schwarz, Otto Schwarz, Johann Schwenger, Karl Schön, Eugen Schwarz, W. Stadelmaier, Otto Straub, Ludwig Stürtz, Otto Vogel, Georg Weller, Karl Ziegelbauer
Geturnt wurde ab 1920 auf dem Blöckplatz sowie im Winter im Adlersaal. Im Jahre 1930 hatte der Verein bereits 85 Mitglieder. Mit Beginn des 3. Reiches wurde die Turnbewegung immer mehr zurückgedrängt, bis schließlich der Ausbruch des 2. Weltkrieges (1939 - 1945) zum Erliegen der Vereinsarbeit führte. Für viele Vereinsmitglieder gab es kein Wiedersehen mehr in der Heimat.
Im Jahr 1948 wurden erste Stimmen laut, die zu einer Wiedergründung des Vereins aufriefen. Die Initiative dazu ging von Georg Schwarz und Heinrich Gilgen aus. Am 04.11.1948 kam es dann spontan zur Wiedergründung des Vereins. Nachstehend die Liste der Mitglieder vom 04.11.1948:
Oskar Beck, Siegfried Bohn, Wilhelm Eichele, Karl Epple, Albert Fritz, Heinrich Gilgen, Heinz Hägele, Walter Hägele, Fritz Häußlein, Walter Hinderer, Gottlob Hutzenlaub, Fritz Jäger, Walter Knödler, Hans Komorowski, Helmut Lottko, Lothar Lottko, Hermann Moll, Ernst Österle, Fritz Pusch, Fritz Scheible, Karl Schilling, Henry Schneider, Heinz Schüle, Georg Schwarz, Fritz Stadelmaier, Walter Stadelmaier, Erich Stephany, Hugo Strecker, Georg Striebel, Fritz Wahl, Walter Wohlfarth, Christian Zörner
Als Vorstand wurde Georg Schwarz gewählt.
Bereits am 08.11.1948 stellte der Verein bei der Gemeinde den Antrag, man möge die Sportplatzfrage auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung stellen. Im Dezember 1948 wurde bei Landessportbund der Antrag zur Aufnahme des Vereins gestellt, welchem am 14.02.1949 stattgegeben wurde.
Nachdem erfreulicherweise Grundstücksbesitzer auf der Brünst bereit waren, einen Platz zur Verfügung zu stellen, konnte im Frühjahr 1949 unter Leitung von Gotthilf Dannhäuser mit dem Spielbetrieb der Fußballabteilung begonnen werden. Am 21.08.1949 erfolgte die offizielle Einweihung durch Herrn Bürgermeister Keck. Jedoch wurde schnell klar, dass der zwar reizvoll gelegene Sportplatz nicht geeignet war. Die Spieler mussten sich im Gasthaus "Bären" umziehen und zu Fuss den Weg zum Spielfeld antreten und vor allem bei schlechtem Wetter kamen wenig Zuschauer. Deshalb hat sich der TSV in Zusammenarbeit mit der Gemeinde um ein neues Sportgelände am Nestelberg bemüht, welches am 03.08.1952 eingeweiht wurde und bis heute genutzt wird.
Das Jahr 1952 brachte für den TSV ein weiteres, bedeutendes Ereignis, es erfolgte die Einweihung der eigentlich als Dreschschuppen geplanten Turnhalle. Die Mitglieder hatten das halbfertige Gebäude übernommen und als Turnhalle ausgebaut. Nun konnte das Vereinsturnen unter Leitung von Hermann Moll und Elfriede Epple in der Turnhalle abgehalten werden, während man zuvor in den Säälen der verschiedenen Sulzbacher Gasthäuser geturnt hatte. Dieser Turnhallenbau ist maßgeblich daran beteiligt, dass der TSV 2009 sein 100jähriges Bestehen feiern konnte, da er nahezu ein Vierteljahrhundert sportliche Betätigung ermöglichte und aufgrund der dort abgehaltenen, geselligen Veranstaltungen zur finanziellen Festigung des Vereins beitrug.
Ein weiterer, nach außen hin zwar sicher wenig beachteter, jedoch rechtlich sehr wichtiger Schritt wurde in der Hauptversammlung des Jahres 1953 beschlossen: Der Verein sollte zukünftig als eingetragener Verein (e.V.) geführt werden. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 26.08.1953
Im Jahre 1959 wäre das 50jährige Vereinsjubiläum angestanden. Da aber im selben Jahr der Liederkranz Sulzbach sein 100jähriges Bestehen feiern konnte, wurde mit Rücksicht darauf beschlossen, das eigene Jubiläum um ein Jahr zu verschieben. Und wie das mit Verschiebungen so ist, wurden aus dem einen Jahr letztendlich 10 Jahre und es fand vom 20.-22.06.1969 statt.
Die folgenden Jahre brachten erneut für den Verein sehr bedeutsame Ereignisse mit sich. Zunächst konnte die Gemeinde im Jahr 1969 nach vielen Bemühungen das jetzige Sportgelände erwerben. Ein wichtiger Schritt für die Vereinsfamilie, war hiermit doch die Grundlage für ein zusammenhängendes Sportareal, wie wir es heute vorfinden, gelegt worden.
Im Jahr 1972 kam von der Fußballabteilung der Wunsch nach einer Flutlichtanlage. Hierzu war es jedoch zuerst nötig, das Spielfeld zu verlegen. In der Sommerpause des Jahres 1972 wurde dieses Projekt in Angriff genommen. In einer großen Gemeinschaftsaktion konnte das Spielfeld verlegt, die Flutlichtanlage errichtet sowie eine günstig erworbene Gerätehütte mit kleinem Schankraum erworben und erbaut werden. Diese wird bis Heute genutzt. Am 01.09.1972 erfolgte die Einweihung der Flutlichtanlage. Auch die Finanzierung dieser Aktion mit seinerzeit sehr hohen Gesamtkosten von 16.000 DM konnte bewältigt werden, jedoch war die Aufnahme eines Darlehens notwendig.
Bereits seit dem Jahr 1971 wurde der Neubau einer Turnhalle teilweise heftig diskutiert. Die hygienischen und sicherheitstechnischen Mängel sowie der nicht mehr zeitgemäße Zustand der alten Turnhalle machten jedoch einen Neubau unumgänglich. So war die Einweihung der neuen Halle im Juni 1975 ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des TSV. Der Übungsbetrieb konnte nun wieder geordnet durchgeführt werden und man hatte nun auch die Möglichkeit, eine zentrale Jahresfeier abzuhalten.
Am 03.08.1975 war der Karlsruher SC auf Vermittlung des damaligen KSC-Spielers Gerd Komorowski in Sulzbach zu Gast. Eine Halbzeit wurde gegen den TSV gespielt, die Zweite gegen eine Auswahl des Limpurger Landes.
Im Zuge der Gemeindereform wurde aus den Gemeinden Sulzbach/Kocher und Laufen/Kocher die Gesamtgemeinde Sulzbach-Laufen. Die Sportler beider Gemeinden haben sich schon jeher im TSV zusammengefunden. Somit war der Wunsch berechtigt, den Verein in TSV Sulzbach-Laufen umzubenennen, was in der Hauptversammlung 1978 beschlossen und zum 01.07.1978 umgesetzt wurde.
Ein zunehmender Spielbetrieb stellte eine immer stärker werdende Belastung des Sportplatzes dar. Dank Unterstützung der Gemeinde, welche das Grundstück pachtete, konnte Ende der 70er-Jahre ein Ausweichsportplatz geschaffen werden, welchen der Verein ebenfalls mit einer Beleuchtungsanlage versah.
Vom 27. bis 29.07.1984 konnte der TSV sein 75jähriges Bestehen feiern. Neben einem großen Festzelt, in dem viel Rahmenprogramm geboten wurde, stand im Mittelpunkt dieses Jubiläums ein Limpurger Pokalturnier, an dem sich viele umliegende Vereine beteiligten.
Anfang der 90er-Jahre wurde durch die Gemeinde die sportliche Infrastruktur entscheidend verbessert. Zuerst wurde mit der Erstellung eines dritten Rasenspielfeldes für den Fußball in Sulzbach-Laufen eine Situation geschaffen, um die uns viele andere Sportvereine beneiden. 1994 / 1995 kamen die leichtathletischen Anlagen hinzu, die seither nicht nur vom TSV für viele sportliche Aktivtäten genutzt werden können.
Das Jahr 1992 brachte dem TSV ein weiteres Highlight. Im August 1992 wurde mit dem Bau des Vereinsheims begonnen. Dies wurde nötig, da die Vereinshütte nicht mehr den räumlichen und hygienischen Anforderungen entsprach. In einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion konnte das Vereinsheim, so wie wir es Heute kennen, in nur 15 Monaten in Eigenleistung erstellt werden. Durch finanzielle und materielle Unterstützung der Wirtschaft, des Handwerks, der Gemeinde sowie der Mitglieder und der Bevölkerung konnte dieses bisher größte Vereinsprojekt in Ausführung und Finanzierung geschultert werden. Die Aufnahme eines Darlehens war zwar nötig, jedoch vertretbar. Bis heute stellt unser Vereinsheim einen Mittelpunkt des Vereinslebens dar.
Aufgrund der ständig wachsenden Aufgaben entstand im Jahr 1996 eine weitere, einschneidende Veränderung in der Vereinsorganisation an. Um die Arbeitslast auf mehrere Schultern zu verteilen, wurde die Position des zweiten Vorsitzenden auf drei Personen aufgeteilt. Eine Satzungsänderung, die sich lange Zeit bewährt hat. Diese Änderung wurde im Jahr 2012 jedoch teilweise aufgrund personeller Schwierigkeiten teilweise revidiert, aus den drei zweiten Vorständen wurden zwei.